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Leistungstraining
von Karl-Heinz Raboldt Grundvoraussetzungen für Renn- und Coursinghunde: . Whippets und Windspiele sind mindestens 15 Monate alt. . Alle anderen Rassen sind mindestens 18 Monate alt. .  Der Hund ist an das Tragen des Rennmaulkorbes und der  Renndecken gewöhnt. . Der Hund verfolgt permanent und zielstrebig das künstliche Hetzobjekt, . Nach dem Ziel versucht der Hund das künstliche Hetzobjekt zu greifen und den „Kill“ anzubringen zusätzlich für das Rennbahntraining gilt: Der Hund geht einwandfrei und ohne Gewaltanwendung in die Startbox, dreht sich nicht und verlässt die Box nach Öffnung der Klappe nach vorn. Für das Coursingtraining gelten die gleichen Regeln wie beim Renntraining, jedoch braucht der Hund kein Startkastentraining. Außerdem laufen die Hunde beim Coursing, wie schon erwähnt, immer nur paarweise. Nach dem ein junger Hund wie oben beschrieben „antrainiert“ wurde und der Trainer/Besitzer ist sich sicher, dass sein Hund die Grundvoraussetzungen beherrscht, kann er seinen Hund zur Lizenzprüfung anmelden. Die Lizenzprüfung besteht aus mehreren Teilen. Der Hund muss an mindestens drei verschiedenen Renntagen 2 Sololäufe und 2 x 2 Gruppenläufe ohne Beanstandungen absolvieren. Beachten Sie hierbei auch die entsprechenden Abschnitte in den Regelwerken! Nach Erhalt der Rennlizenz, die auch für die anderen Rassezuchtclubs vom Vorsitzenden der Sportkommission des DWZRV vergeben wird, kann der Hund sofort an Renn- und Coursingveranstaltungen teilnehmen. Das Leistungstraining kann wie im Abschnitt „Praktisches Training“ erfolgen. Der Trainer/Besitzer sollte sich unter Beachtung der möglichen Renntermine und der möglichen Trainingszyklen seines Hundes, einen Trainingsplan erarbeiten. Für Rüden ist das relativ einfach, weil man hier nicht die „Hitze“ wie bei einer Hündin zu beachten hat. Die wichtigsten Rennen oder Coursings finden beispielsweise am 18. Mai, 22. Juni, 13. Juli, 26. Juli, 24. August, 7. September und 28. September statt. Nehmen wir an, sie sind Trainer/Besitzer einer Hündin. Es ist jetzt Mitte März und sie wissen, Anfang September wird die Hündin wahrscheinlich „heiß.“ Das bedeutet, dass sie gerade zu dieser Zeit am leistungsfähigsten sein wird. Ihre Topform sollte sie dann Ende Juni erreicht haben und sie als Trainer müssen dafür Sorge tragen, dass die Hündin diese Form noch bis Ende August halten kann, ja vielleicht sogar aufgrund der bevorstehenden „Hitze“ der Hündin noch einmal ein Leistungssprung möglich wird. Wenn sie Glück haben, kann die Hündin noch am Termin 7. September teilnehmen. Danach wird wahrscheinlich ihre „Hitze“ beginnen. Wie orientieren sie sich jetzt und wie legen sie den Trainingszyklus fest? Mitte März ist die Hündin fit und gesund. Das 8-wöchige Aufbautraining kann beginnen. Mitte Mai ist dann die Hündin soweit, um an Rennen/Coursings mit einem möglichen Maximum ihrer Leistungsfähigkeit teilzunehmen. Erste Probe könnte das Rennen am 18. Mai sein. Ist der Trainer/Besitzer unsicher, wartet er! Menschlicher Ehrgeiz ist fehl am Platze. „Cool bleiben!“ Außerdem sollte ein guter Trainer auch die Konkurrenz im Auge haben und seinen Hund nicht unnötigerweise „verheizen.“ Die anderen kochen auch nur mit Wasser und es hat sich gezeigt: die Chance wird kommen! Daher kann der Hund auch ruhig einmal eine Zeit lang zurückgehalten werden. Konzentrieren sie sich auf den 26. Juli, auf den 24. August und vielleicht noch auf den 7. September. Vorausgesetzt der Hund hat bereits seine Rennlizenz erworben und hat ein Aufbautraining hinter sich, sollte ein Trainingstag auf der Rennbahn für den Hund folgendermaßen aussehen: . check up des Hundes . Anmeldung beim Trainingsleiter . Aufwärmen des Hundes . 1. Trainingseinheit (Intervall) oder 1. Trainingslauf . Kurzcheck des Hundes nach eventuellen Verletzungen . Aktive Erholungsphase . 2. Trainingseinheit (Interwall) oder 2. Trainingslauf . Kurzcheck . Aktive Erholungsphase . Ablaufen des Hundes Gestartet wird immer aus der Startbox. Da es in der Realität bei einer Veranstaltung zu Laufwiederholungen aus den verschiedensten Gründen kommen kann, ist es angebracht, den Hund so zu trainieren, dass er ohne Probleme auch einen 3. Lauf unbeschadet verkraftet. Je nach Trainingszustand kann eine 3. Trainingseinheit angehängt werden. Analog gestaltet sich ein Trainingstag auf dem Coursinggelände.  Es ist hier jedoch zu beachten, dass es aufgrund der möglichen Länge eines Parcours in jedem Fall nur zwei Trainingsläufe geben darf. Beim Coursingtraining kommt es insbesondere darauf an, dass der Körper des Hundes so trainiert wird, dass er sich auf jegliches Gelände einstellt und dass sich möglichst eine intelligente Zusammenarbeit mit dem Laufpartner ergibt, was bei einer Coursingveranstaltung dann möglicherweise zu einer besseren Bewertung führen kann. Das Engagement eines Hundes ist entscheidend. Die Coursingrichter haben insbesondere die Frage zu bedenken: Hätte dieser oder jener Hund ein lebendes Hetzobjekt in freier Wildbahn erjagen können, oder nicht? Während vieler Coursingveranstaltungen konnte ich beobachten, dass Hunde, die schon zu oft Coursings gelaufen sind, in ihrem Engagement stark nachlassen. Unsere Hunde sind nicht dumm! Da sich viele Coursingparcours sehr ähneln, versuchen die Hunde zu erahnen, wohin das künstliche Hetzobjekt laufen wird, und entsprechend wird abgekürzt und einige Hunde warten direkt auf das Hetzobjekt, in der Annahme, dass es hier ja vorbei kommen wird. Da nutzt es auch nichts, wenn der erste Umlauf links herum gelaufen wird und der zweite rechts herum. Die Kunst des Parcoursmasters besteht darin, den Parcours möglichst so abwechslungsreich zu gestalten, dass die Hunde immer wieder überrascht werden. Aber selbst das hilft bei einigen Hunden auch nicht mehr. Für diese Hunde ist es daher sicherlich anzuraten, längere Zeit zu pausieren. Sinnvoll ist es, wenn dem Trainer/Besitzer der jeweilige Parcours vorher anhand einer Skizze erklärt wird, damit sie später sehen können, wann ihr Hund was, wann, wo und wie, gemacht hat. Das hilft einen Richterspruch, oder eine Bewertung nachvollziehen zu können. Erstaunlich ist sicherlich auch Dr. Kellers Aussage vom täglichen Trainingspensum mit zwei Trainingseinheiten von 30 – 40 Minuten. Seien wir ehrlich! Wer von uns kann das schon tun und wer tut das wirklich? Und vor allen Dingen: Wo kann man das tun, in Zeiten von Hundegefahrenverordnungen? Die allermeisten Rennvereine bieten in der Hauptsaison von April bis Oktober ein Mal wöchentlich Training an, in einigen wenigen Fällen auch zwei Mal. Danach ist meistens Winterpause. Und wie wird in der Regel bei allen Rennvereinen „trainiert?“ Die Hunde laufen je nach Teilnehmerzahl in mehr oder weniger großen Abständen Insgesamt zwei oder maximal drei Runden ihrer normalen Rennstrecke. Das geht auch nicht anders, denn meistens sind 40, 50 Hunde oder noch mehr auf dem Platz und alle wollen trainieren. Dr. Kellers empfohlene Trainingsmethoden sind auf den Rennplätzen normalerweise so nicht durchführbar. Der interessierte Rennhundsportler muss sich also nach Alternativen umsehen. Er hat wei Möglichkeiten: Entweder sucht er sich privat ein sicheres, wenn möglich eingezäuntes Gelände mit entsprechenden Maßen (sehr breit muss es nicht sein, dafür sollte es ca. 150 bis 200 Meter lang sein und es sollte etwas bergauf gehen) und baut sich selbst, oder kauft sich eine batteriebetriebene, oder auch eine handbetriebene „Hasenmaschine“, oder er engagiert sich in einem Sportverein und schafft sich zusammen mit Gleichgesinnten eine separate Trainingsbahn, wie es sie z.B. beim WRV Münster e. V. gibt. Das Geläuf sollte aus lockerem und steinfreien Sand bestehen und als Startkasten könnte eine selbstgebaute Startbox dienen. So schafft man sich die Möglichkeit, seinen Hund unabhängig vom Allgemeintraining, kontrolliert und nach einem ausgeklügelten Plan, trainieren zu können. Wie erkennt man nun, dass sein Hund Fortschritte macht und dass das Training anschlägt? Natürlich an den gelaufenen Zeiten, sollte man meinen. Das ist aber nicht die ganze Wahrheit. Manchmal kann ein Hund auch eine Superzeit laufen, ohne dass er besonders trainiert wurde. Dafür hat er sich dann aber völlig verausgabt. Einen Trainingsfortschritt erkennt man am Besten an der Dauer der Regenerationsphase nach voller Leistung, wie schon im Abschnitt Intervalltraining erwähnt. Neben Gefühl und Beobachtungsgabe misst der engagierte Hundetrainer zusätzlich noch den Pulsschlag seines Hundes. Vor Beginn des Trainings stellt er sich den Hund mit dem Kopf nach rechts vor sich auf, hockt sich seitlich an dem Hund hin und ertastet mit seiner rechten Hand die pulsierende Vene des Hundes an der Innenseite des rechten Oberschenkels. Der Trainer zählt die Pulsschläge innerhalb eines Zeitabschnittes, beispielsweise 50 Schläge in 30 Sekunden. Normal sind 80 bis 120 in der Minute (ist von Hund zu Hund und von Rasse zu Rasse ein wenig unterschiedlich). Jetzt wird der Hund trainiert und der Trainer misst unmittelbar nach dieser Trainingseinheit erneut den Pulsschlag. Er stellt jetzt beispielsweise 70 Pulsschläge innerhalb von 30 Sekunden fest. Nun beginnt eine Erholungsphase für den Hund, damit er sich regenerieren kann. Diese Phase sollte unbedingt aktiv erfolgen, also den Hund nicht gleich ins Auto springen lassen, sondern mit ihm angeleint solange umher laufen, bis sein Pulsschlag fast wieder den Ausgangswert von 50 erreicht hat (aktive Erholungsphase). Dann wäre genau der richtige Zeitpunkt erreicht, um mit der nächsten Trainingseinheit zu beginnen. Je nach Trainingseinheit kann man das mehrfach wiederholen. Der Trainer muss jedoch seinen Hund genauesten beobachten, um seine Leistungsgrenze abschätzen zu können. Laut Dr. Keller sollte mehrfach an diese Grenze herangegangen werden. Herangegangen Ja, jedoch darf diese „Schmerzgrenze“ keinesfalls überschritten werden! Ich bin mit meinen Hunden noch nie bis an diese Grenze heran gegangen und weiß nicht, wie hoch der Herzschlag wirklich gehen kann, vielleicht bis 180, oder 200 in der Minute. Einige mir bekannte Tierärzte haben mir alle eine Durchschnittszahl genannt. Diese liegt ungefähr bei 160, wohlgemerkt, für völlig gesunde Hunde. Daraus ergibt sich, dass bei 160 Pulsschlägen in der Minute mit dem Training Schluss sein sollte! Denn ab hier würde es für den Hund gesundheitsschädlich werden. Die Wirkung eines Trainings kann daran erkannt werden, wie viel Zeit der Hund für seine Regeneration benötigt. Anfangs benötigte der Hund beispielsweise noch 30 Minuten, um sich regenerieren zu können, nach mehreren Trainingstagen braucht er nur noch 20 Minuten. Das ist messbarer Fortschritt durch Training! Dr. Keller hat in seinem Vortrag auch von „Schnelligkeit“ und „Schnellkraft“ gesprochen. Damit ist nicht die Geschwindigkeit des Hundes gemeint. Vielmehr beinhalten diese Begriffe die Fähigkeit eines Körpers, seine Kraft möglichst schnell und in sehr kurzer Zeit, voll zu entfalten, „explosionsartig“ so zu sagen. Sprinter müssen dazu in der Lage sein! Alle Strecken, ob 280 m, 350 m, 480 m, ja sogar noch 900 m, sind für unsere Hunde Sprintstrecken. Daher müssen Sprints trainiert werden, damit sich der Organismus auf eine explosionsartige Kraftentfaltung einstellen kann und es nicht zum Zusammenbruch der Körperfunktionen kommt. In der Praxis haben sich folgende Trainingszyklen bewährt: 8 Wochen Aufbautraining 8 Wochen Topform 8 Wochen Leistungsabbau 4 Wochen Pause Danach kann der Trainer wieder mit Aufbautraining beginnen. Dieser Zyklus, oder dieser zeitliche Rahmen, bedeuten für den Trainer/Besitzer, dass er seinen Hund maximal rund 10 Wochen lang in Höchstform halten kann, rechnet man je eine Woche vor und nach der Topform noch mit dazu. Innerhalb dieser 10 Wochen sollte der Trainer/Besitzer also die Rennen entsprechend terminisieren, an denen sein Hund teilnehmen soll. Bei Hündinnen ist zusätzlich noch die zu erwartende „Hitze“ einzuplanen. Weil der Hormonspiegel bei Hündinnen kurz vor der „Hitze“ besonders hoch ist, steigt die Leistungskurve zu diesem Zeitpunkt besonders stark an, um nach der „Hitze“ allerdings steil abzufallen. Diesen Zeitpunkt, kurz vor der „Hitze,“ sollte man ausnutzen. Also sollte der Trainingszyklus einer Hündin so gewählt und geplant werden, dass sie beispielsweise ein wichtiges Titelrennen kurz vor ihrer zu erwartenden „Hitze“ bestreitet, da sie zu diesem Zeitpunkt zu ihrer Höchstform aufläuft. Dieser Trainingszyklus kann bei vielen Hündinnen natürlicher- weise nicht immer konkret bestimmt werden, da die Hitze nicht immer zum gleichen Zeitpunkt eintritt. Bei anderen Hündinnen kommt die „Hitze“ wiederum regelmäßig immer zum selben Termin und die Hündinnen könnten nie an einigen Rennen teilnehmen, wenn man nicht mit Medikamenten eingreifen würde. Gestaltungsbeispiel für ein sinnvolles Aufbautraining für einen 480 m- Läufer: 1. Woche : 3 x 5 km lockerer Trab am Fahrrad/Laufband 2. Woche : 3 x 7 km lockerer Trab am Fahrrad/Laufband 3. Woche : 3 x 9 km lockerer Trab am Fahrrad mit schnelleren Galopp-Einlagen 4. Woche : 3 x 5 km lockerer Trab am Fahrrad mit schnelleren Galopp-Einlagen 5. Woche : Mi. und Sa. Bahntraining, 2 x 2 200 m Sprints mit aktiver Erholungsphase 6. Woche : Mi. und Sa. Bahntraining, 2 x 2 300 m Sprints mit aktiver Erholungsphase 7. Woche : Mi. und Sa. Bahntraining, 2 x 2 400 m Sprints mit aktiver Erholungsphase 8. Woche : Mi. und Sa. Bahntraining, 2 x 480 m Lauf mit aktiver Erholungsphase Danach: Form ca. 8 Wochen lang halten! Je nach Häufigkeit einer Rennteilnahme, erübrigt sich jetzt das Aufbautraining. Der Rennhund unterliegt ohnehin durch seine Rennteilnahme einem ständigen „Training.“ Tägliche Spaziergänge und kurze Touren am Rad genügen jetzt, um seinen Trainingszustand einigermaßen konstant und Verletzungen fern zu halten. Zwischen den Rennterminen kann 1 x Mal wöchentlich das Leistungsvermögen auf der Rennbahn durch Kontrolle der Regenerationszeit bei einem 480 m- Lauf kontrolliert werden. Kleinere Verletzungen können auskuriert werden und der Hund kann seine „Batterien“ wieder aufladen. Gesunde Hunde, die in dieser Weise behutsam und mit Ruhetagen dazwischen, trainiert wurden, werden Spitzenergebnisse erzielen, ohne dass sie beispielsweise Symptome wie die so genannte „Greyhoundsperre“ oder Rhabdomyolysis zeigen. Ungenügend, oder falsch trainierte Hunde können jedoch diese Symptome sehr schnell vorweisen. Stellt der Trainer/Besitzer bei einem gut durchtrainierten Hund plötzlich einen erheblichen Leistungsverlust auf gleicher Bahn fest, sollte der Hund genauestens untersucht und aus dem Training genommen werden. Als ergänzende und sehr gute Trainingsmethode, insbesondere in den Sommermonaten, hat sich das Schwimmen des Hundes oder besser noch, das Laufen im Wasser bewährt. Gleichzeitig wird hierbei auch ein therapeutischer Zweck verfolgt. Das Schwimmen trainiert die Muskulatur und steigert die Sauerstoffversorgung des Herz-Kreislaufsystems und ist ein wertvolles Training für Hunde, die Gelenkprobleme haben. Einige Tiertherapeuten und Tierärzte bieten in ihren Praxen ein Unterwasserlaufband an, dass selbstredend eine sehr teure Anschaffung darstellt und entsprechend teuer sind die Anwendungen für den Besitzer. Einige Ausflüge im Sommer an ein Seeufer und das Waten im flachen Uferbereich stellt sicher die günstigere Variante dar. In großen städtischen Ballungsgebieten und aufgrund der diversen Hundegefahrenverordnungen, ist auch die Anschaffung eines Laufbandes sinnvoll. Mensch und Hund können damit ein zielgerichtetes Ausdauertraining durchführen. Der Hund gewöhnt sich im Übrigen recht schnell an das Laufband. Vor jedem Training und selbstverständlich auch vor jedem Rennen, sollten die Trainer/Besitzer ihre Hunde einem check up unterziehen. Sinn und Zweck dieser Übung ist es, herauszufinden, ob der Hund irgendwelche Verletzungen oder Schmerzen aufweist. Tony Gallagher entwickelte dafür nachfolgenden check up. Dabei stellt man sich direkt über den Hund und beginnt den Check in folgender Reihenfolge: 01. Beschauen und Befühlen der Geschlechtsorgane 02. Abtasten der Wirbelsäule durch leichten Druck beiderseits entlang der Wirbel 03. Abtasten des Sattelmuskels 04. Abtasten der Rippen 05. Mit leichtem Druck über Brust, Hals und Schulterblätter streichen 06. Beugen von Hals und Kopf vorwärts, rückwärts und seitwärts 07. Augenkontrolle 08. Kontrolle Zähne und Zahnfleisch, Drucktest auf Blutmangel 09. Kontrolle der Vorderbeine durch Strecken 10. Drücken des Metakarpalgelenkes (vorderer Mittelfuß) 11. Kontrolle der Zehen und „Schwimmhäute“ der Vorderpfoten 12. Beugesehne 13. Haut an der Beugesehne 14. Carpal-Knochen (Stopper-Ballen) 15. Über den Hund stellen und von der Schulter aus beginnend abtasten und Kontrolle der: 16. Schultermuskeln 17. Arizeps 18. Assesorium 19. Triceps (Monkey muscle) 20. Hüftmuskulatur 21. Hüftbeugung durch leichten Druck 22. Hüftunterstützer 23. Sartorius 24. Schenkel-Muskulatur 25. Gracilis-Muskel 26. Calf-Muskel 27. Achilles-Sehne 28. Pectineus-Muskel 29. Kontrolle der Vorwärtsbewegung der Hinterbeine durch strecken 30. Rotation am Sprunggelenk 31. Sprunggelenkssehne(durch strecken und beugen) 32. Drücken des Metatorsalgelenkes (Sprunggelenk) 33. Zehenzwischenräume und beugen der Zehen der Hinterpfoten 34. Rute nach links und rechts von der Hüfte zur Schulter bewegen Zeigt der Hund während dieses Checks keine Schmerzreaktionen, kann der Besitzer davon ausgehen, dass sein Hund fit für Training und Rennen ist. Dr. Michael hat in einem seiner Vorträge auch speziell auf den Pflegezustand der Zähne und die Krallenlänge hingewiesen. Der Pflegezustand der Zähne und des Zahnfleisches ist oft sehr schlecht und prädestiniert einen Hund nicht gerade dazu, Spitzenleistungen zu erbringen. Genauso stellen überlange Krallen ein erhöhtes Verletzungsrisiko für die Hunde dar. Jeder Millimeter längere Kralle vergrößert die Hebelwirkung und somit auch die Druckkräfte, die auf die Zehen und Gelenke wirken. Die Rhabdomyolysis ist der paralytischen Myoglobinurie zuzuordnen. Die Myoglobinurie (Ausscheidung von Muskelfarbstoff im Harn nach schweren Muskelzerstörungen) ist die Folge einer örtlichen Blutleere, die zur Auflösung der Muskelzellwand und somit zu einer Skelettmuskeldegeneration führen kann. Man unterscheidet nach der Schwere folgende Arten: Perakut: Sie tritt während des Rennens auf und ist durch beschleunigte Atmung, starke Muskelschmerzen, deutliche Myoglobinurie (brauner Urin) mit möglichen Tod nach bis zu 48 Stunden durch akutes Nierenversagen gekennzeichnet. Akut: Auch diese Form tritt während des Rennens auf mit Anzeichen der Erschöpfung, beschleunigter Atmung und Muskelschmerzen. Gelegentlich kommt es zur Myoglobinurie. Bei Nichtbehandlung ist diese Form in bis zu 25% der Fälle tödlich. Subakut: Die Symptome treten hier erst nach 24 – 72 Stunden auf und umfassen durch Berührung auslösbare Schmerzen der Rückenmuskeln im Brustabschnitt. Selten ist eine Myoglobinurie kennzeichnend und selten verläuft sie tödlich. Folgende Faktoren begünstigen das Auftreten der Rhabdomyolysis: 1. Konditionsmangel 2. Starke Aufregung vor dem Start 3. Feucht-warme Klimabedingungen 4. Überbelastung der Hunde
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